Bahnhofsmission Kassel-Wilhelmshöhe

Grundkurs I und II – Eine Reise von West nach Ost und einmal quer durch die Arbeit der Bahnhofsmission

von | Mrz 11, 2024 | Archiv

Als Ehrenamtliche ( r ) in der Bahnhofsmission mitarbeiten – das geht ziemlich fix. Vor Ort reinschnuppern, sich einweisen und von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen begleiten lassen und dann kann man auch schon Dienste übernehmen. Was genau entscheidet sich vor Ort.

Sinnvoll und wichtig sind aber auch Hintergrundinformationen.

Dafür hat die Bahnhofsmission Deutschland zwei Grundkurse eingerichtet, in denen wichtige Fragen und Themenstellungen erörtert werden, für die in den Missionen vor Ort weder Zeit noch die entsprechende Begleitung da ist.

Auch aus der Bahnhofsmission Kassel haben inzwischen einige Mitarbeitende an diesen

„Einführungen in die Arbeit der Bahnhofsmission“ teilgenommen, und haben dafür Wege auf sich genommen.

Zuletzt waren Harald Knop, Uli Retsch und ich unterwegs, nämlich
vom 17.-20.11.2023 in Dortmund und zuletzt vom 07.03.2024 – 10.03.2024 in Magdeburg, einmal West, einmal Ost.

Dort sind wir auf zunächst einmal fremde Menschen gestoßen. Fremde Teilnehmerinnen und Teilnehmer, fremde Referentinnen.

Das hat sich freilich zügig geändert. Und das liegt daran, dass wir uns in der Bahnhofsmission als eine Art Familie verstehen, sicher, eine Arbeitsgemeinschaft, aber auch eine Lebensgemeinschaft auf Zeit. Das umgangssprachliche Du ist hilfreich. Und so kommt es, dass nicht nur recht intensiv an den jeweiligen Themen gearbeitet wird, sondern, dass man sich auch persönlich näher kommt und gute Gespräche gelingen.

Der Satz eines Teilnehmers: „Wir sind ein super Team“ bei der Abschlussrunde in Magdeburg kam nicht von ungefähr.

Aber in Grundkurs I und II ist eben nicht nur gelehrt und gelernt worden, sondern sind auch Beziehungen gewachsen.

Dabei sind die Teilnehmenden völlig unterschiedlich, so, wie die Einsatzorte unterschiedlich sind.

Diesmal waren das: Augsburg, Halberstadt, Eckernförde, Köln, Ludwigslust, Schwerin, Göttingen, Stuttgart und Kassel-Wilhelmshöhe.

Einmal mehr hat sich gezeigt: Das Gegenüber ist vielleicht ganz anders, als es zunächst den Anschein hatte. Hinhören und hinschauen zahlen sich immer aus.

Also: gute Erlebnisse und gute Erfahrungen in Grundkurs I und II und die Empfehlung: Seid dabei, wenn es wieder Lehrgänge gibt.

Vorausgesetzt, es gilt, was die Veranstalter vorgeben:

„Sie engagieren sich noch nicht lange in Ihrer Bahnhofsmission und hätten gerne mehr Hintergrundinformationen?

Sie interessiert, wie der Alltag in anderen Bahnhofsmissionen funktioniert?

Sie möchten Ihre praktischen Kompetenzen trainieren?“

Die Themen der Fortbildung (Kurs I):

Woher wir kommen – Geschichte der Bahnhofsmission in Deutschland /
Wie alles zusammenhängt – Struktur der Bahnhofsmission in Deutschland /
Bahnhofsmission heute – Grundlagen unseres Handelns: Leitbild, Standards, Verträge /
Die tägliche Arbeit mit Menschen unterwegs /
Statistik /
Unser gutes Recht: Rechtsgrundlagen für die Arbeit in der Bahnhofsmission

Themen der Fortbildung (Kurs II):

Zentrale Themen aus der Arbeit in den Bahnhofsmissionen
sowie persönliche Erfahrungen aus der Arbeit in den einzelnen Missionen
werden hier aufgegriffen und intensiv behandelt.

Für Magdeburg hieß das:

Umgang mit Konflikten und Aggression / Kooperation und Konflikte im Team /
Das wertschätzende Helfen und
der Umgang mit Krisen und Ressourcen (Ressourcen: etwas, das „hervorquillt“)
sowie die Entwicklung von Strategien, die im Arbeitsalltag hilfreich sind

Die tatsächlichen Arbeitsschwerpunkte werden vor Ort in der Kursgruppe abgestimmt und es werden Beispiele aus dem Alltag aufgenommen.

„Das Seminar stellt den zweiten Teil der verpflichtenden Grundausbildung dar.“ (Bahnhofsmission Deutschland)

Was in der Ausschreibung – neben anderem – noch hätte bedacht werden sollen –

Bahnhofsmission christlich, kirchlich, ökumenisch, missionarisch –

konnte diesmal nicht bearbeitet werden.

Meine Anregung: Dieses wichtige Thema stärker in den Blick zu nehmen und auch bei den Grundkursen stärker zu berücksichtigen.

Denn die Bahnhofsmission kommt nun einmal aus einer „christlich, kirchlich, ökumenisch, missionarisch“ ausgerichteten Vergangenheit und gilt bis heute als „Kirche“ am Bahnhof. Das alte Motto aus dem Gründungsjahr auch der Bahnhofsmission: „Der Glaube gehört mir wie die Liebe“ (Johann Hinrich Wichern) gibt wie einst die Richtung vor. Glaube, Spiritualität und das soziale Engagement – oder umgekehrt – bilden ein starkes Doppel.

Dieses Thema hat sogar einen eigenen Studientag bzw ein Studienwochenende verdient!

Seminarleitung war Nadine Wittmann, Essen und Cornelia Sturm, Berlin. Ein starkes Team.

Fünf ***** ohne Wenn und Aber.

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