Bahnhofsmission Kassel-Wilhelmshöhe

Was tun bei Gewalt? Vor allem: deeskalieren!

von | Aug 31, 2024 | Bahnhofsmission Kassel

Sicherheit ist gegenwärig ein großes Thema in unserer Gesellschaft, besonders die Sicherheit im öffentlichen Raum. Damit einher gehend die Frage, wie der Gewalt begegnet werden kann, bzw. den Personen, die Gewalt ausüben.

 

Antworten, besonders im Hinblick auf die Arbeit der Bahnhofsmission, sollen die folgenden drei kurzen Texte geben. Wer sich ausführlicher mit dieser Frage beschäftigen will, der folge den erwähnten Links.

Zunächst ein Text der Deutschen Bahn:

„Sicherheit ist ein Grundbedürfnis. Deshalb ist der Schutz unserer Kund:innen und Mitarbeitenden eines unserer zentralen Anliegen als Deutsche Bahn. Wir wollen die Menschen, die für uns arbeiten und unsere Angebote in Anspruch nehmen, bestmöglich vor Kriminalität und Unfällen schützen … .

Hilfe für Bedürftige und Wohnungslose
Im Bahnhofsumfeld werden gesellschaftliche Problemlagen wie Obdachlosigkeit und Drogenkonsum oftmals im besonderen Maße sichtbar.

Das kann sich auf das Sicherheitsgefühl von Kund:innen und Mitarbeitenden auswirken. Aber auch die prekär lebenden Menschen selbst sind oftmals ungeschützt vor Gewalt und anderen Bedrohungslagen.

Hilfe leisten hier vor allem die Bahnhofsmissionen.

Die christlichen Hilfsorganisationen bieten kostenlose Anlaufstellen für Bedürftige in über 100 Bahnhöfen in Deutschland.

Gemeinsam mit der Bundespolizei haben wir mit der Bahnhofsmission Deutschland e.V. im Jahr 2020 eine Zusammenarbeit zur sicherheitswirksamen Sozialarbeit vereinbart.“

„Angriffe, wie Beleidigungen, tätliche Übergriffe, Bespucken, Drohungen etc., nehmen nicht nur in der Gesellschaft bzw. bei politischen Mandatsträgern zu, sondern auch bei unseren Mitarbeitenden auf den Zügen und in den Bahnhöfen. Dies ist nicht hinnehmbar. Der Schutz unserer Mitarbeitenden hat höchste Priorität und fließt als Schwerpunkt mit in die Erstellung der Sicherheitskonzepte ein.“

Ralph-Peter Hänisch, Leiter der DB-Konzernsicherheit

Ein weiterer Text vom „Institut ProDeMa“, das 12 Grundregeln der Gewalt-Deeskalation aufführt und ausführlich erläutert:

Die 12 Grundregeln der Deeskalation im Überblick

• Wehret den Anfängen
• An die eigene Sicherheit denken!
• Schaulustige entfernen!
• Selbstberuhigung
• Angespannte Patienten*innen brauchen einen Ansprechpartner!
• Eigene Körpersprache, Mimik, Gestik und Stimme richtig einsetzen
• Augenkontakt herstellen
• Versuchen Sie nie, den Patienten zu kontrollieren oder zu beherrschen!
• Nicht provozieren oder von verbaler Aggression treffen lassen
• Provokationen, Vorwürfe, Ermahnungen oder Drohungen vermeiden
• Wertschätzung
• Bedürfnisse und Gefühle identifizieren

Ausführlich: 12 Grundregeln der Deeskalation – Institut ProDeMa (prodema-online.de)

Zuletzt noch ein Netzfund, der auf die Arbeit der Berliner Polizei zur Gewaltdeeskalation eingeht. Die angesprochene „aktualisierte Fassung“ deren Webseite ist allerdings nicht aufzurufen.

Auf der Plattform X war am heutigen Samstag zu lesen:

„Seit einigen Tagen kursiert ein Screenshot unserer Homepage, laut dem wir empfehlen, im Falle eines Angriffs, den Täter durch unerwartetes Verhalten, wie z.B. Singen, zu irritieren.

In Abgrenzung zu terroristischen Anschlägen, Amoktaten und bewaffneten Angriffen – auch mit Messern – , wo Gesundheit und Leben zu schützen oberstes Gebot ist, kann beim Aufeinandertreffen mit aggressiven und pöbelnden Menschen, irritierendes Verhalten den Tatplan des Angreifenden durchaus durchbrechen.

Dies empfehlen u.a. die Berufsverbände für Psychiatrie.

Dennoch entspricht dieser Hinweis nicht unseren polizeilichen Erfahrungswerten und ist daher schon seit 2023 nicht mehr Teil unserer Empfehlungen.
Der Flyer war bereits aktualisiert, nun ist es auch unsere Website.“

Aus unserer Bahnhofsmission haben in der vergangenen Woche unsere Teamer Uli Resch, Harald Knop und Julia Heberer beim Fachtag der Bahnhofsmission Hessen in Frankfurt teilgenommen. Thema: Deeskalation. (siehe unten).

U.a. ging es darum, >Handwerkszeug mitzunehmen, verschiedene Situationen zu meistern<

Holger Wieboldt

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