Der Herkulesblick (1)

Liebe Leser*innen,

am vergangenen Samstag hat die Bahnhofsmission Kassel-Wilhelmshöhe ihren jährlich stattfindenden Adventsgottesdienst gefeiert. Leider konnte ich dabei nicht zugegen sein, die positive Resonanz von Kolleg*innen und Gästen lässt aber darauf schließen, dass auch in diesem Jahr der Gottesdienst ein voller Erfolg war! Die Woche nach dem ersten Advent möchte ich nun auch für eine neue Rubrik („Der Herkulesblick“) dieses Blogs nutzen, in welcher wöchentlich über Themen rund um die Arbeit der Bahnhofsmission Kassel-Wilhelmshöhe berichtet werden soll.

Im Kontext dieser Rubrik und passend zum Advent scheinen mir die Worte von Alfred Delp aus seinen Meditationen zu sein, in welchen er über den Advent Folgendes schreibt:

 „Advent ist eine Zeit der Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst“.

Nach Alfred Delp können wir in der Zeit des Adventes einmal vom Alltag zurücktreten und uns (wieder) bewusst werden, warum wir unseren Alltag so gestalten, wie wir es tun. Alfred Delp schreibt dazu auch allgemein weiter:

„Ein Leben ist verloren, wenn es nicht in ein inneres Wort, in eine Haltung, in eine Leidenschaft sich zusammenfasst“

Denken wir beide Zitate von Alfred Delp zusammen, so können wir uns fragen, ob unser alltägliches Handeln (noch) einer Leidenschaft folgt oder ob wir nur noch routinenmäßig durch den Alltag gehen. Ich für meinen Teil meine, noch in mir die Leidenschaft für die Bahnhofsmission zu erkennen. Oft bemerke ich aber auch in Gesprächen mit Freund*innen, in der Familie oder mit Reisenden, dass jede*r ein anderes Verständnis von der Arbeit der Bahnhofsmission hat und auch dazu, an wen sich unsere Hilfe eigentlich richtet. Mit der Rubrik „Der Herkulesblick“ soll über die Lebenswelt von unseren Gästen aufgeklärt werden, aber auch auf deren Thematisierung in Literatur, Kunst und Kultur hingewiesen werden. Mit dem „Herkulesblick“ soll unter anderem denen eine Stimme gegeben werden, welche oft überhört werden und ungesehen bleiben. Und ist hierfür nicht der weitsichtige Blick der Kasseler Sehenswürdigkeit am geeigntesten?

Gerne möchte ich Sie an der Leidenschaft für die Bahnhofsmission teilhaben lassen und hoffe Ihnen die Arbeit und den Alltag der Bahnhofsmission nahebringen zu können.